Projekt ARTIBUS von kay uwe kaul 1997

Die Anregung zu der großen Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung von 1902 ging von zwei verschiedenen Gruppen aus, von den Künstlern und den Industriellen. Die rheinisch-westfälische Industrie wollte die Fortschritte ihrer Produktion einmal in einem Umfang dokumentieren, wie es auf einer Weltausstellung nicht möglich war. Die Künstler auf der anderen Seite erhofften, durch die Errichtung eines Kunstpalastes auf der Ausstellung einen Dauerbau für ihre Ausstellungen zu schaffen. 1898 wurde unter der Leitung von Heinrich Lueg und des Professors an der Kunstakademie Fritz Roeber für den Sommer 1902 eine nordwestdeutsche Industrie- und Gewerbeausstellung verbunden mit einer nationalen Kunstausstellung beschlossen. Den Künstlern wurde als dauerndes Ausstellungsgebäude der zu errichtende Kunstpalast versprochen. Der Garantiefonds in Höhe von 3 Millionen Goldmark wurde innerhalb weniger Wochen durch die Düsseldorfer Bevölkerung aufgebracht. Durch die Aufschüttung der Golzheimer Insel wurde für die Ausstellung ein Gelände von 145 Morgen Größe geschaffen. In den nächsten Jahren entstand auf dem bis dahin unbebauten Raum zwischen dem Rheinufer und dem alten Friedhof eine eigene Stadt für sich. 160 verschieden Bauten, darunter Hallen größeren Ausmaßes, wurden von rund 2500 Ausstellern errichtet. Über 5 Millionen Besucher in sechs Monaten haben sich an der großen Schau begeistert, nicht weniger als 134 Kongresse und Tagungen fanden während der Dauer der Ausstellung in Düsseldorf statt. Der Überschuß in der Ausstellungskasse betrug 1,4 Millionen Goldmark. Beweis für den Ruhm den damals Düsseldorf als Ausstellungsstadt in aller Welt hatte, ist die Tatsache, daß noch 1957 Boris Pasternak in seinem Roman „Dr. Schiwago" eine seiner Personen sagen laßt: „In Düsseldorf wird jetzt eine internationale Kunstausstellung für Malerei, Plastik und Gartenbau eröffnet, ich habe vor, hinzufahren." (Zitat: ‘Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf’) Der um 1900 errichtete Kunstpalast soll im Frühjahr 1998 für den Neubau eines Bürogebäudes der VEBA abgerissen werden!


Besuchen Sie den Kunstpalast solange er noch steht!

virtueller Rundgang Ausstellung SALDO im Kunstpalast Düsseldorf


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